Kontakt

Juni 2025 – Weit mehr als nur „Kunststoff“

Bei einem „Loch im Zahn“ kam früher oft Amalgam als Füllungsmaterial zum Einsatz. Heute werden stattdessen zum Beispiel zahnfarbene Komposite (auch Composite / Composites) verwendet.

Komposite sind vielen Patienten als „Kunststofffüllung“ bekannt. Diese Bezeichnung ist jedoch nicht korrekt und spiegelt ihre hohe Qualität nicht wider, denn bei Kompositen handelt es sich um hochwertige Verbundwerkstoffe (composit, lat. = zusammengesetzt). Hauptbestandteile sind Mineralien wie Quarz und Keramik. Vor allem diese Inhaltstoffe sind es, die diesen Füllungen ihre positiven Eigenschaften verleihen und sie stabiler und haltbarer machen. Kunststoff macht oft nur noch den geringeren Teil von etwa 20 Prozent aus.

Die Vorteile von Kompositen:

  • Komposite sind unauffällig. Es ist kaum ein Unterschied zur natürlichen Zahnsubstanz erkennbar. Im Gegensatz zu früher muss man Zähnen heute also nicht mehr ansehen, dass sie kariös waren und behandelt wurden.
  • Sie sind metallfrei, stabil und haltbar – allerdings nicht ganz so abriebfest und belastbar wie zum Beispiel Keramikinlays (hochwertige Einlagefüllungen aus Keramik).
  • Im Vergleich zum früher verwendeten Amalgam bleibt mehr gesunde Zahnsubstanz erhalten, die Behandlung erfolgt minimalinvasiv: Lediglich die kariösen Bereiche werden entfernt. Also nur so viel, wie unbedingt notwendig. Sogenannte Unterschnitte zur Befestigung der Füllung, wie sie bei Amalgam nötig waren, sind bei Kompositen wegen der speziellen Klebetechnik (Adhäsivtechnik) nicht erforderlich.

Für viele Zwecke geeignet

Komposite sind heute ein wichtiger Bestandteil der modernen Ästhetischen Zahnmedizin. Sie eignen sich besonders …

  • für kleinere bis mittelgroße Kariesschädigungen der Backenzähne,
  • für Füllungen im Bereich der gut sichtbaren Frontzähne,
  • zum unauffälligen Wiederaufbau von Schneidezähnen bei abgebrochenen Ecken und Kanten und zur Zahnumformung,
  • bei Zahnhalskaries,
  • als Befestigungs- und Verbindungsmaterialien.

Aufwendige Behandlung – wichtig für die Haltbarkeit

Die Anfertigung einer Kompositfüllung ist vor allem bei mittelgroßen und großen Füllungen aufwendig: Die Füllmasse wird nicht auf einmal, sondern Schicht für Schicht in den Zahn eingefügt. Zwischendurch wird jede einzelne Schicht mit einem Speziallicht ausgehärtet (die Aushärtung geschieht durch „Polymerisation“).

Dieser aufwendige Aufbau sorgt dafür, dass die Füllung auf Dauer größenstabil bleibt und möglichst keine Randspalte entstehen – eine Voraussetzung für die Haltbarkeit der Füllung, eine dauerhaft gute Ästhetik und die Vermeidung einer erneuten Karies.

Menü