Oralchirurgie

Nicht immer müssen die Weisheitszähne entfernt werden. Bei einigen Patienten ist der Kiefer jedoch zu klein, die Weisheitszähne können nicht vollständig aus dem Kiefer hervortreten bzw. wachsen nicht gerade. Dadurch können sie die Wurzeln der Nachbarzähne beschädigen oder zu Schmerzen und Zahnfehlstellungen führen. Wir überprüfen mittels eines Röntgenbilds frühzeitig, ob bei Ihnen Weisheitszähne angelegt sind, und ob diese später zu Schwierigkeiten führen könnten.

Zur präzisen Bestimmung der Position des Zahns im Kieferknochen und zur Identifikation der umgebenden Strukturen (z. B. Nervengewebe), nutzen wir, falls erforderlich, unseren Digitalen Volumentomographen (3D-Röntgen).

Falls eine Entfernung Ihrer Weisheitszähne notwendig ist, ist eine örtliche Betäubung in den meisten Fällen ausreichend. Am Tag nach der Entfernung Ihrer Weisheitszähne bitten wir Sie in der Regel zu einer Kontrolluntersuchung zu uns, um sicherzugehen, dass die Wunde gut verheilt. Wir gehen sorgsam vor und erklären Ihnen, wie Sie selbst zur Heilung beitragen können.

Bei einer Entzündung an der Wurzelspitze des Zahnes ist eine Wurzelspitzenresektion häufig die letzte Möglichkeit, den Zahn doch noch zu erhalten. Ziel der Wurzelspitzenresektion ist, das kleine, entzündete Endstück des Wurzelkanals abzulösen und den Kanal anschließend wieder zu verschließen.

Wir können die Wurzelspitze auch an schwierig erreichbaren Stellen entfernen. Unser hochmodernes Dentalmikroskop ist dabei sehr hilfreich. In der Regel erzielen wir langfristige, gute Resultate. Auf diese Weise erhalten wir Ihren Zahn eine lange Zeit, in manchen Fällen sogar über viele Jahre oder Jahrzehnte hinweg.

Unter präprothetischer Chirurgie versteht man operative Verfahren, um den Halt einer Zahnprothese – meist einer Vollprothese – zu verbessern. Darunter werden z.B. die Entfernung von störenden Lippenbändchen oder Schleimhaut gefasst.

Eine solche Maßnahme kann auch notwendig werden, wenn Zähne bereits seit mehreren Jahren fehlen. Dadurch wird der Kieferknochen nicht mehr ausreichend belastet und kann zurückweichen. In diesem Fall wird eine Mundvorhofplastik, auch Vestibulumplastik genannt, durchgeführt. Dabei wird überschüssige, lockere Schleimhaut am Kieferknochen vorsichtig abgelöst und an der Basis des Kieferknochens wieder befestigt. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche des Kieferkamms (die Stelle des Kiefers, an der zuvor der Zahn verankert war). So findet die Prothese wieder ausreichend Halt.

Die Mundvorhofplastik wird allerdings seltener als früher durchgeführt. Teil- und Vollprothesen können heute durch Implantate fest und sicher verankert werden. Dabei werden künstliche Zahnwurzeln im Kiefer eingesetzt, auf die der Zahnersatz befestigt wird. Hat sich der Kieferknochen bereits stark zurückgebildet, können wir im Vorfeld den Knochen zur Neubildung anregen.

Durch eine falsche Zahnputztechnik („festes Schrubben“), aber auch eine entzündliche Zahnbetterkrankung (Parodontitis) kann es im Laufe der Zeit dazu kommen, dass die Zahnhälse freiliegen.

Dies sieht vor allem im Vorderzahnbereich unschön aus und kann dazu führen, dass Ihre Zähne empfindlich werden. Um das Aussehen und die Funktion zu verbessern, können an die betreffende Stelle Zahnfleisch verpflanzen. Dazu verwenden wir eine kleine Menge an Gewebe, das wir in ihrem Mundraum entnehmen. Dieses wächst in der Regel in kurzer Zeit an und Sie können wieder unbeschwert lächeln. Die Empfindlichkeit Ihrer Zähne kann durch diese Maßnahme ebenfalls verringert werden.